Besucherzaehler

Bringen oder
nicht-Bringen


das war hier
die Frage

Unser flotter Feger mit fast 26 Monaten

Ende Juni kam Markus Nötzig zu einer Ausbilder-Fortbildung nach Gummersbach. Und da praktische Arbeit ohne die entsprechenden Versuchsobjekte nicht geht, wurden für das ganze Wochenende auch einige Hundeführer mit ihren Vierbeinern eingeladen. So traten Freitags um 14 Uhr über 20 erwartungsvolle Hundeführer zum Training an. Wir kalkulierten so ca. 4-5 Stunden ein, aber - wie heißt es doch so schön: erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt ... Markus beschäftigte sich mit jedem einzelnen Team soo ausgiebig, dass die letzten Teams unter Flutlicht antreten mussten, was Ende Juni schon etwas heißen soll! Trotzdem kam nie Langeweile auf. Es war ausgesprochen spannend zu sehen, wie Markus mit sicherem Blick die 'Problemzonen' der einzelnen Teams erkannte und individuell zugeschnittene Lösungsmöglichkeiten präsentierte. So stand ständig ein Pulk interessierter Zuschauer möglichst nah am Geschehen um nur ja nichts zu verpassen.

Markus legt viel Wert auf den Blickkontakt zwischen Hund und Hundeführer. Er versucht, die Aktivität des Hundes zu fördern, indem der Hund selbst seinen Hundeführer bei der Fuß-Übung "anstellt", also zu Aktivität auffordert. Ganz ähnlich hatte ich es bei Carla von Welpenbeinen an trainiert. Gefüttert wird dabei nach Möglichkeit aus dem Mund.

Carla zeigte am ersten Tag des Seminars eine schöne Leinenführigkeit - nur die Arbeit von Frauchen war mal wieder verbesserungswürdig: Leckerchen sollte man tunlichst nicht unmittelbar vor einer Wendung geben ... wie wahr ... wie wahr!
Anschließend durfte Carla zum ersten Mal auf dem Hundeplatz apportieren - und das gleich über die Hürde, allerdings probeweise erst mal nur mit der Beißwurst.

Nach der Fußarbeit testete Markus erst einmal,
wie Carla "ohne alles" über die Hürde springt.

Nach kurzer Besprechung wurden wir dann schon etwas mutiger und
ließen Carla die Beißwurst über die Hürde bringen,
was schon beim 2. Versuch klappte.

Nach dem Training jagden Carla und Juma gemeinsam nach der Beißwurst


Am nächsten Morgen traten alle Teams pünktlich um 9 Uhr wieder an. Keiner wollte etwas verpassen.
Carla durfte diesmal schon ein richtiges Bringholz apportieren.

Etwas Fuß-Arbeit zum Aufwärmen ...

Kriegsrat ... und dann wurde es ernst:

Bringholz bringen Übung Training Unterordnung Hund apportieren Hundeausbildung Motivation apportieren Probleme Hundeausbildung Bring trainieren

Zuerst einmal ein Probelauf zu ebener Erde ...

... und dann gleich über die Hürde:

Werfen — "Hopp!" —"Bring!" — und Hoffen ...

... Aufnehmen — zurück — "Aus" — geschafft!


The same procedure as every day: Carla und Lotta


Am dritten Seminartag trafen wir uns morgens in alter Frische wieder. Die Hundeführer konnten nun zeigen, wie sie das an den Vortagen gelernte umsetzen. Markus korrigierte in seiner humorvollen ruhigen Art und sparte nicht mit wertvollen Tipps für die weitere Detailarbeit. Zwischendurch zeigten Markus und seine Partnerin Andrea auch noch kurze Trainingssequenzen mit ihren eigenen Hunden, was ausgesprochen sehenswert war.


"Na, Frauchen - ich bin bereit.
Geht's jetzt los?"

Nach einer kurzen Fuß-Übung ...

... ging es für Carla gleich wieder zur Hürde,
um das am Vortag gelernte zu vertiefen.

Nach zwei schönen Bring-Übungen war das Training für Carla dann beendet.
Carla hat auf diesem Seminar jedenfalls einen Riesenschritt nach vorne gemacht.
Mit frischer Motivation sind wir nun zu weiteren "Schandtaten" bereit ...

Vielen Dank an die RZV-Ortsgruppe Gummersbach und an Markus Nötzig für dieses äußerst lehrreiche Wochenende.
Wie auch sonst beim Training war die Stimmung auf dem Platz während der ganzen Veranstaltung richtig gut.
Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir werden sicher noch lange davon zehren.

Aufgebaut hatte ich das Apportieren bereits während des vergangenen Winters in vielen ganz kurzen Übungseinheiten über mehrere Monate hinweg. Dabei habe ich mich der Methode des Shapens bedient:

Shaping - Schrittchen für Schrittchen geht's voran

Shaping bedeutet, sich dem erwünschten Verhalten langsam anzunähern. So wird nicht von Anfang an eine perfekte Ausführung gefordert, vielmehr wird das erwünschte Verhalten in kleinen Schritten geformt. Beim Shaping - oder zu gut deutsch "Formen" - wird ein Zielverhalten (z.B. Apportieren) von einem zunächst nur vagen Verhaltensansatz in kleinen und kleinsten Schritten (Erweiterungen, Verlängerungen, Umformungen) in die Richtung des gewünschen Verhaltens weiter entwickelt. Der Trainer bleibt dabei passiv und still, und lässt den Hund eigenaktiv verschiedene Verhaltensweisen ausprobieren. Durch sofortiges Lob werden Verhaltensweisen, die in die gewünschte Richtung gehen gekennzeichnet. Der Hund ist der agierende, der Trainer der reagierende Part.
Versuch und Irrtum
Geübt wird in wohlwollend positiver Atmosphäre - ohne jeglichen Druck. Man verhindert lediglich, dass der Hund sich entfernt. Der Hund lernt durch Versuch und Irrtum, also Erfolg (=Lob und Leckerchen) und Misserfolg (=keine Belohnung). Dabei hat er keine körperlichen Korrekturen zu fürchten, sondern immer eine Chance auf (besonders begehrte) Leckerchen. Da er bei dieser Methode keine Fehler machen kann und letztendlich immer Erfolg hat, wird er gerne mitarbeiten. Seine Selbstsicherheit wird in Kooperation mit dem Hundeführer gestärkt und das Vertrauen zu seinem Menschen gefestigt.

Am besten beginnt man in ablenkungsarmer Umgebung. Geredet wird beim Formen nicht, denn der Hund braucht seine volle Konzentration, um sich die gewünschte Übung selbst zu erarbeiten - er lernt aktiv. Um den allerersten Schritt in die richtige Richtung zu provozieren, kann man dem Hund kleine Hilfen geben. Danach wartet man einfach ab, bis der Hund von sich aus Verbesserungen in Richtung des erwünschten Verhaltens zeigt. Die Kunst des Shapens besteht darin, den Hund sehr genau zu beobachten, um die winzigen Veränderungen nicht zu übersehen. Mit sofortigem Lob und Leckerchen signalisiert man dem Hund dann, dass er auf dem richtigen Weg ist.

Verlangen Sie nicht zu viel auf einmal, aber verharren Sie auch nicht zu lange bei einem Zwischenschritt. Scheint ein Schritt einigermaßen sicher zu sein, verlangen Sie bei der nächsten Übungseinheit etwas mehr. Wenn das Lob ausbleibt, wird der Hund sein Verhalten variieren. Macht er einen Schritt in die richtige Richtung, wird das sofort durch Lob und Leckerchen eingefangen, war die Veränderung nicht zielführend, wird sie einfach ignoriert. So pendelt sich das Verhalten des Hundes nach und nach immer näher an das gewünschte Zielverhalten heran. Die belohnten Verhaltensweisen werden häufiger, die nicht belohnten immer seltener. Je häufiger man den Hund belohnen kann, desto sicherer fühlt er sich in dieser Übung. Es ist also ein wirklich feines Auge gefragt, um jede minimale Fortenwicklung des hundlichen Verhaltens zu erkennen und mittels Lob zu kennzeichnen.

Nach jeder Lerneinheit sollte man dem Hund Ruhe gönnen, damit er das gerade Gelernte verarbeiten kann.

Das Formen des Apports

... und so bin ich vorgegangen:
Rangordnung Hund Verhaltensregeln für dominante Hunde Rangordnung Dominanzverhalten des Hundes Rangordnung Dominanz bei Hunden Rangordnung dominantes Verhalten Rangordnung Dominanzgesten der Hunde Rangordnung dominanter Hovawart
Komplizierte Verhaltensketten wie das prüfungsgemäße Apportieren werden immer von hinten her aufgebaut. Also habe ich mit dem Abschluss des Apportierens angefangen: dem engen Vorsitzen. Dazu habe ich mich auf einen Stuhl gesetzt, Beine leicht auseinander und habe Carla zu mir gerufen und zwischen den Beinen absitzen lassen. Mit Leckerchen habe ich sie dabei ganz nah herangelockt.
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Erst als diese Vorübung saß, kam das Bringholz ins Spiel. Ich hielt es einfach vor sie hin und bestätigte schon das Hinschauen.
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Bald wurde sie neugierig und schnupperte kurz daran - Bingo - sofort gab es ein Lobwort und Leckerchen.
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Irgendwann stupste sie das Holz an und berührte es bald auch mit den Zähnen, was natürlich beides sofort mit Lob und Leckerchen "eingefangen" wurde.
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So ging es Schrittchen für Schrittchen weiter: Fang leicht offen, vorsichtiges Greifen nach dem Holz, kurzes Halten. Dieser Schritt, das Greifen und kurze (!) Halten, wurde nun besonders lange geübt und das Hörzeichen "Bring" eingeführt. In schneller Folge wechstelte das Greifen des Holzes und gleichzeitiges Lob mit anschließendem Leckerchen und sofort wieder Greifen, Loben, Bestätigen. Wichtig ist eine hohe Belohnungsfrequenz, etwa alle 4 Sekunden. So lange, bis dieser Schritt automatisiert ist.
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Bis dahin hatte ich das Holz immer noch mit den Händen gehalten, nun ließ ich es ganz kurz los, so dass Carla das Gewicht alleine tragen musste - nur für den Bruchteil einer Sekunde, damit das Holz nicht doch noch herunterfallen konnte.
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Dann wurde die Zeit des Haltens langsam verlängert. Dabei sollte man darauf achten, dass der Hund das Holz wirklich ganz ruhig hält und nicht knautscht. Knautscht er, bekommt er ein Falsch-Signal. Lob und Leckerchen gibt es nur, wenn er ruhig hält.
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Zwischendurch wird aber immer auch wieder nur das schnelle Greifen ohne Haltephase bestätigt. Es ist wie beim Pilgerschritt: Wenn man ein neues Detail übt, wird das vorhergehende Detail wieder schlechter. Also immer wieder mal einen Schritt zurück gehen. Danach geht es dann wieder vorwärts.
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Das alles dauerte viele Wochen und immer noch saß ich beim Training vor dem Hund. Erst als Carla das Holz begeistert aufnahm und sicher hielt, habe ich mich vorsichtig nach und nach immer mehr aufgerichtet, bis ich aufrecht vor ihr stand. Erst jetzt war der Abschluss des Apportierens, das enge Vorsitzen mit Holz im Fang, fertig geformt!
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Nun stellte ich mich seitlich von Carla auf und hielt das Holz in kurzer Entfernung vor sie hin, so dass sie den Kopf aktiv zum Holz bewegen musste um es zu ergreifen. Dann hielt ich es noch etwas weiter weg, dann tiefer, irgendwann hielt ich das Holz am Boden, bald konnte ich es los lassen und auf dem Boden ablegen.
Rangordnung Hund Verhaltensregeln für dominante Hunde Rangordnung Dominanzverhalten des Hundes Rangordnung Dominanz bei Hunden Rangordnung dominantes Verhalten Rangordnung Dominanzgesten der Hunde Rangordnung dominanter Hovawart Im nächsten Schritt ließ ich Carla das Holz vom Boden aufnehmen und entfernte mich derweil rückwärts von ihr, so dass sie sich nach der Aufnahme umdrehen und hinter mir herkommen musste.
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Nun konnte ich den Schwierigkeitsgrad erhöhen: während Carla im "Platz" lag, habe ich das Holz vor sie gelegt und bin hinter sie gegangen. Nun musste sie auf das Hörzeichen "Bring" warten, aufstehen, zum Holz laufen, es aufnehmen, sich umdrehen und mir bringen. Der Schluss war ihr ja bereits geläufig.
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Erst danach habe ich das weitere Training vom Wohnzimmer nach draußen verlegt und dabei die letzten Schritte nochmals wiederholt.
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Bald konnte ich langsam Entfernung aufbauen. Dazu habe ich Carla an der Leine neben mir absitzen lassen und das Holz 1-2 m vor ihr abgelegt. Dann habe mich wieder neben sie gestellt, die Leine aufgenommen und bin mit Hörzeichen "Bring" zusammen mit ihr zum Holz gelaufen. Am Holz habe ich nur kurz innegehalten, damit sie das Holz schnell aufnehmen kann/muss und schon ging es weiter. Gemeinsam sind wir dann begeistert und mit viel Lob eine "Ehrenrunde" mit Holz gelaufen, an deren Ende ich mich vor den Hund eingedreht und nach einigen Rückwärtsschritten angehalten habe. Carla saß automatisch vor, kurzes "Aus" und Ende der Übung.
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Bis zum Werfen des Holzes ist es dann nur noch ein ganz kleiner Schritt. Wenn man das Holz zum ersten Mal wirft, läuft der Hund wie selbstverständlich dort hin um es aufzunehmen und zu bringen - als hätte er nie etwas anderes gemacht.

Wie man an den Bildern oben sieht, funktionierte das Bringen auf dem Hundeplatz und auch das Bringen über die Hürde bei diesem Aufbau auf Anhieb. Der Hund kann eigentlich gar nicht anders: er hat gelernt, dass er das Holz aufnehmen und dem Hundeführer übergeben soll, egal, wo das Holz liegt. Lob und Leckerchen gibt es erst, wenn er es nach dem Aus-Signal abgegeben hat. Um die Übung abzusichern und interessant zu erhalten, kann man das Holz später auch seitlich oder nach hinten werfen oder irgendwo ablegen, während der Hund zuschaut. Und ab und zu sollte man die Übung mit einem Jackpot bestärken. So kommt keine Langeweile auf.

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