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"Schritt für Schritt
auf der richtigen Spur"

Fährtenseminar
mit Armin Hölzle

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Schnüffelcarla im Alter von 28 Monaten

Carla war übrigens so nett, erst am Tag nach
dem Seminar läufig zu werden - braves Mädchen ;-)

Anfang September trafen sich im Saarland 10 lernbegierige Fährtenverrückte aus nah und fern (u.a. aus Hamburg und der Schweiz!), um an einem Fährtenlehrgang mit Armin Hölzle teilzunehmen. Das Seminar wurde von Claudia organisiert, die mit Armin einen hochqualifizierten Referenten ins Saarland holen konnte.
Vielen Dank an Claudia für dieses äußerst lehrreiche Wochenende und die perfekte Organisation und Gastfreundschaft.

Armin Hölzle ist bereits 1965 zum Hundesport gekommen und hat selbst Airdale Terrier, Rottweiler, Deutsche Schäferhunde, Riesenschnauzer und Malinois geführt. Seit über 30 Jahren bildet er Hunde aller Rassen im Schutz- und Fährtenhundbereich aus. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Dorothée Schneider hat er das Buch "Fährtentraining für Hunde" herausgebracht, das ich sehr empfehlen kann. Beide sind echte Fährtenprofis, die in ihrer Hundeschule und auf zahlreichen Seminaren den Mensch-Hund-Teams auf die richtige Spur helfen. Armin hat mit verschiedenen Hunden an Fährtenhund-Siegerprüfungen, deutschen Meisterschaften und VDH-Qualifikationen teilgenommen. 6 mal hat er sich für die Fährtenhund-Weltmeisterschaft qualifiziert, 2 mal gewann er im VDH die Deutsche Meisterschaft der Fährtenhunde.

Der Samstag Vormittag war mit Theorie voll ausgefüllt. Armin hat eine sehr sympathische, humorvolle Art und trägt seine Vorstellungen engagiert vor. Neben der Beachtung rassespezifischer Eigenheiten ist es ihm besonders wichtig, auf den Charakter jedes einzelnen Hundes einzugehen. DIE "Methode Hölzle" gibt es nicht. Der Hund soll in der Fährte aufgehen, unablenkbar und voller Konzentration sein. Armin ist bestrebt, von Anfang an ein gutes Fundament mit dem richtigen Verhalten und hoher Arbeitsbereitschaft aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht, wie viel trainiert wird, sondern dass möglichst wenig Fehler gemacht werden. Manches ist prägend für ein Hundeleben und kann später kaum noch korrigiert werden. Dabei achtet er auf lustvolles Training, das sich besonders gut einprägt. Der Hund soll sich positiv angetrieben fühlen, aber auch nicht übermotiviert sein. Unruhe durch Spielzeug, Hunger, Korrekturen und wechselnde Leckerchen lenkt zu sehr ab und erschwert, dass das Gelernte sich setzen kann. Futter schlucken beruhigt den Hund dagegen und lässt ihn auf einem niedrigeren Trieblevel besser lernen. Die Gedanken des Hundes sollten bei der Übung sein, nicht beim Spielzeug und er soll durch intensiven Naseneinsatz zum Erfolg kommen, nicht durch stürmen. Armin lässt den Hund erst in die Fährte gehen, wenn er im Suchfeld/am Abgang Naseneinsatz zeigt. Tut der Hund das nicht, nimmt er ihn schon am Abgang aus der Fährte raus. Der Hund soll von Anfang an keinen Fehler machen, der später wieder korrigiert werden müsste. Die Fährten haben bei Armin anfangs kein Ziel, also keine Belohnung am Ende - es gibt nur die Belohnung auf der Fährte selbst. Zeigt der Hund erste Ermüdungserscheinungen, nimmt er ihn lobend aus der Fährte raus solange der Hund noch ein gutes Suchbild zeigt. Der Hund soll ruhig wissen, dass da draußen immer noch etwas liegt. Armin betont immer wieder: Wichtig ist es, gleich von Anfang an das richtige Suchbild zu prägen: Ruhe.

Nach dem sehr lehrreichen Vortrag, in dem er nicht mit Tipps aus seinem reichen Erfahrungsschatz sparte, fuhren wir mittags mit 6 Hovis, 1 DSH und 1 Aussie ins Gelände. Zur Auswahl hatten wir Acker und Wiese direkt nebeneinander. Der Acker war fürs Fährten perfekt vorbereitet, feinkrümelig und butterweich. Leider war das Wetter nicht ganz so perfekt: teilweise heftiger Regen, starker Wind, nur stellenweise auflockernd bei Temperaturen von 13-19 °C. Armin beschäftigte sich mit allen 8 Fährtenteams sehr ausführlich, so dass die letzte Fährte erst nach 17 Uhr abgesucht wurde. Der Tag klang dann mit einem delikaten Abendessen im Restaurant aus.

Nach der Theorie am Vormittag und einem kleinen Imbiss im Fährtengelände wurde es recht bald "ernst".

Jede einzelne Fährte wurde zusammen mit dem Hundeführer erarbeitet und anschließend in der Gruppe detailliert besprochen.


Da Carla bei uns in Oberberg kaum Gelegenheit zum Fährten auf Acker hat, wusste ich nicht, wie sie auf diesen nassen Acker, in dem man teilweise tief versank, reagieren würde. So legte ich erst mal nur ein Suchfeld mit Futter, und Armin beäugte kritisch Carlas Verhalten auf dem ungewohnten Boden.

Bei der anschließenden Besprechung fiel Armins
Urteil positiv aus, und so entschloss er sich,
selbst eine Fährte für Carla zu legen.

Armin spart nicht mit Futter. Er wirft die Bröckchen hinter sich direkt in die Fußtritte. Und da Carla nach den Winkeln manchmal ihr Tempo beschleunigt, legte Armin nach der ersten Gerade viele Winkel kurz hintereinander. Auch nach den Gegenständen folgte schon recht schnell ein Winkel, so dass Carla sehr aufmerksam sein musste und keine Gelegenheit zum stürmen bekam.
Nach Legen der Fährte wurde nur wenige Meter hinter dem Abgang eine Verleitung über Carlas Fährte gelegt.
Ob sie darauf reinfällt? So kurz hinter dem Abgang? Ich war gespannt.

Die Bodenverhältnisse gestalteten sich recht schwierig, da zwischen Legen und Absuchen der Fährte ein Wolkenbruch niederprasselte. Als Carla mit der Arbeit begann, standen die Fußabdrücke zum Teil unter Wasser, so dass sie nach manchen Leckerchen regelrecht fischen musste.

Der Abgang - Auf dem rechten Bild sieht man, wie Carla die Verleitung kurz prüft, dann aber auf der Ansatzfährte weitergeht.
Ganz rechts sieht man noch den Abgangsstock.

Der erste Gegenstand und der erste Winkel

links: Die zweite Verleitung. Sie ist ganz frisch und Carla prüft sie gründlich. - rechts: Hovis on Tour

Carlas Fährtenarbeit hat Armin sehr gut gefallen. Sie zeige "eine wunderbare Arbeit" - er fand nichts, was korrigiert werden müsste.


Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück sofort in die Fährte. Die Arbeit vom Vortag wurde nochmals kurz durchgesprochen und es gab wieder wertvolle Hinweise für das weitere Training. Dann ging Armin ans Eingemachte und arbeitete ganz gezielt an den Problembereichen der einzelnen Teams.

Das Wetter war am Sonntag etwas gnädiger mit uns. Es blies zwar ein heftiger Wind, dafür blieb es aber fast trocken. Diesmal sollte ich Carlas Fährte selber legen. Da wir für die kommende FH1 noch etwas an ihrer Kondition arbeiten müssen, bekam ich einen Acker ganz für mich alleine zugeteilt und sollte erst mal eine lange, lange, langweilige Gerade legen und erst danach Winkel mit kürzeren Schenkeln und Gegenständen, um Carla diesen Teil der Fährte wieder interessanter zu machen.

Zuerst einmal versuchte ich mich in der richtigen Futter-Legetechnik ;-)
... und dann startete Carla zur ersten langen Geraden in die große weite Welt der Äcker von Hochwald ...


Rechts trifft Carla gerade auf die Fährte des Vortages.
Beide Fährten verlaufen nun mehrere Meter parallel
mit nur ca. 30 cm Abstand, bevor die alte Fährte
nochmals kreuzt. Carla prüft gründlich -
und entscheidet sich für die richtige Fährte.

... und dann hieß es laufen, laufen, laufen ...

Scheinbar unendliche Weite ... nach einer halben Ewigkeit kam der erste Winkel. Wie gut, dass Herrchen ein starkes Teleobjektiv hat!

links: Verschnaufpause am Gegenstand

Auch an dieser Fährtenarbeit von Carla hatte Armin fast nichts auszusetzen. Ihm fiel lediglich auf, dass sie auf den
Schenkeln mit Gegenwind (der recht stark war) "schiebt", d.h., die Nase ganz leicht hoch nimmt. Prompt hatte sie am folgenden Winkel
auch leichte Schwierigkeiten. Ich sollte in Zukunft beim Training also darauf achten, möglichst nicht gegen den Wind zu fährten.

Einen Monat nach dem Seminar fand Carla auf ihrer ersten großen Fährtenprüfung, der FH1, 90 Punkte!
Im Frühjahr hatte sie im Alter von nur 23 Monaten bereits eine FPR3 mit 93 Punkten abgelegt.

Literaturtipps:
"Fährtentraining für Hunde", Armin Hölzle, Dorothée Schneider, ISBN 3-440010-13-20
Motivation, Fährten-Elemente, Trainignsaufbau, prüfungsgerechte Fährtenarbeit
"Die Welt in seinem Kopf", Dorothée Schneider, ISBN 3-936188-19-X
Über das Lernverhalten von Hunden und seine biologischen Grundlagen

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